Stadt der Snickers
Man sei gleichauf mit Berlin, erzählt der ansonsten geschätzte Oberbürgermeister, erstaunlich gequält schauend, im Rahmen der neuen Imagekampagne der Stadt Braunschweig, und obwohl einige der dargestellten Beispiele durchaus gelungen sind (schon, weil ich den Kiosk nebst Besitzerin sehr mag), kommt mir dabei vor allem eine Frage in den Sinn:
Wenn man schon wie Berlin (zu teuer? zu vollgekotzt?) sein will, aber trotzdem mit Stolz verkündet, Braunschweig sei „selbstbewusst“, wäre es dann nicht ratsam, sich ein Stadtmotto auszudenken, das weniger peinlich wäre als ausgerechnet das so plump wie unnötigerweise aus dem bewährten „Löwenstadt“ übersetzte „City of Lions“?
Sicher: Braunschweig ist eine Stadt mit einer gewissen Löwigkeit, aber ich persönlich, dem freilich auch niemand Rechenschaft schuldig ist, finde, zu einer selbstbewussten Stadt gehört auch selbstbewusste Sprache. Ein Mensch aus New York würde uns was husten, würden wir von Neuyork sprechen. Warum nicht „Brunswiek“? Das klappt sogar auf Englisch.
Die Politik wurde in die Kampagne selbstredend nicht zeitnah eingebunden, sondern vielmehr von ihr überrumpelt, so dass das Husten unsererseits etwas zu spät dran wäre. Stattdessen rege ich mich jetzt also hier auf. Das muss ja auch wer machen.
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